Diabetologische Schwerpunktpraxis-zertifizierte ambulante Fußbehandlungseinrichtung (DDG)-
Schwerpunktpraxis Ernährungsmedizin

Fachärztin für Innere Medizin
Ernährungsmedizinerin
Diabetologische
Schwerpunktpraxis-Fußambulanz
Schwerpunktpraxis für Ernährungsmedizin

Baasdorfer Str. 17
06366 Köthen
Tel. (03496) 405610
Fax (03496) 405611
krause-diabetologie@t-online.de

 

 

zertifizierte ambulante Fußbehandlungseinrichtung (DDG)

Das Diabetische Fußsyndrom (DFS) ist eine der gefürchtetsten Folgen der (unzureichend eingestellten) Diabeteserkrankung. Die Füße tragen uns durch unser Leben und werden im Vergleich zum Kopf geradezu ignoriert. Ca. ¼ der Diabetesbetroffenen erleiden das DFS.
Ursachen: ein Nervenschaden, welcher das schützende Schmerzempfinden auslöscht. 50% der DFS-Patienten haben zusätzliche eine Durchblutungsstörung. Durch Fußveränderungen (z.B. Krallenzehen, Ballenhohlfuß) kommt es zu erhöhten Druck- und Scherkräften, welche Geschwüre oder Entzündungen auslösen können.
Es ist enorm viel, was Sie neben einer guten Stoffwechseleinstellung selbst tun können. Lassen Sie uns konkreter werden.

  1. Tgl. Füße ansehen, waschen und cremen
  2. Kontrolle der Schuhe vor dessen täglicher Nutzung
  3. Laufen Sie nie barfuß!
  4. „Kalte Füße“ - Das Gefühl trügt: nutzen Sie daher keine Wärmequellen wie Heizkissen, Wärmflaschen oder Heizkörper. Besser: dicke Socken tragen, Fußbad immer mit Thermometer und für max. 10 Min. Dauer.
  5. Pflegetipps: tgl. 1- bis mehrfach feuchtende und fettende Cremes, z.B. mit Urea 5% bis 10% verwenden; Zehenzwischenräume mit z.B. Küchenrolle gut trocken und nicht cremen, auf Pilzbefall kontrollieren; Nägel sollten gefeilt und nicht geschnitten werden und verlaufen entlang der Zehenkuppe; Hornhaut ist häufig eine Folge einer zu hohen Druckbelastung. Also Schuhwerk und Bettung genau untersuchen und den Fehler finden. Der schützenden Schmerzreiz fehlt!
  6. Wunden: Es gibt beim DFS keine harmlosen Wunden! Zeitiges Entdecken ist entscheidend. Desinfizieren Sie, z.B. mit Octenisept und legen Sie einen schützenden Verband an. Suchen Sie Ihren Hausarzt bzw. Diabetologen auf.
  7. Nagel- oder Hautpilzbefall sollte behandelt werden.
  8. Verwenden Sie niemals Hühneraugenpflaster!
  9. Strümpfe sollten hell sein (um Verletzungen besser zu erkennen), keine drückenden Innennähte haben und nicht durch einschnürende Gumminähte abschließen.


Schuhe: werden bis zu 2 Nummern zu klein gekauft! Ein passender Schuh wird oft nicht mehr gefühlt und verbreitet Unsicherheit, was nach Verständnis der komplexen Nervenschädigung nachvollziehbar ist, aber eine große Gefahr für Druckläsionen darstellt.
Was sollte beachtet werden:

  1. Ein breites und ausreichend hohes Zehenfach ist erforderlich.
  2. Vor dem längsten Zeh sollte ca. 10 mm Platz sein.
  3. Halt für den Fuß gibt der Schuh durch eine gepolsterte Fersenkappe und die Möglichkeit des Verschließens durch Schnürung oder Klettverschluss.
  4. Die Sohle sollte nicht zu dünn und aus trittdämpfendem Material sein.
  5. Polsterungen und Einlagen dienen nicht dazu, den diabetischen Fuß zu erziehen. Sie haben einen Druckausgleich zum Ziel.
  6. Hausschuhe sind auch Schuhe und verdienen genau so viel Aufmerksamkeit wie Straßenschuhe.
  7. Gehen Sie nachmittags Schuhe kaufen und bitten Sie im Schuhgeschäft um eine Fußvermessung.
  8. Tragen Sie neue Schuhe immer sehr achtsam ein.


Lassen Sie Ihre Füße mindestens jährlich, bei krankhaften Veränderungen aller 3-6 Monate von Ihrem Hausarzt oder Diabetologen untersuchen.
Zu wünsche ist das Vermeiden der Fußläsion durch Aufklärung und optimale Behandlungsstrategien.
Die Amputationszahlen in Deutschland sind erstmalig rückläufig, aber mit ca. 40 000 Amputationen / Jahr immer noch sehr hoch.
Lassen Sie uns diesen zielorientierten Weg weiter gehen. Die Behandlung des DFS wird uns nur im Team gelingen. Die wichtigsten Mitakteure sind: Sie als Betroffener, nicht zu vergessen sind Ihre Angehörigen, Ärzte unterschiedlicher Fachrichtungen, Orthopädieschuhmachen, Podologen, Pflegende und alle anderen Mitstreiter.
Bis zu 80% der Amputationen sind vermeidbar. Machen Sie von Ihrem Recht auf eine ärztliche Zweitmeinung vor diesen Eingriffen Gebrauch.

Quellen und weitere Hinweise unter:
www.ag-fuss-ddg.de
www.amputationen-verhindern.de